Buch und Film Vergleich: Harry Potter und der Orden des Phönix
Wie in meinen vorherigen Teilen dieser Reihe beschäftigen wir uns heute mit Unterschieden zwischen Buch und Film in Harry Potter. Um genau zu sein in Harry Potter und dem Orden des Phönix, dem 5.Teil der Harry Potter-Reihe. Denn auch in diesem Teil finden sich jede Menge Szenen, die in den Filmen abgeändert oder ganz weggelassen wurden.
1.Handlungsunterschiede
Ein grundlegender Unterschied, auf den in den Büchern immer wieder hingewiesen wird, ist das Fehlen von Hermines Organistation B.E.L.F.E.R, mit der sie für die Rechte der Hauselfen plädiert. Schon am Anfang des 5.Teils ist Hermine empört darüber, wie wenig Rechte Hauselfen haben , was zu jeder Menge witziger Streitereien mit Ron führt. Daraufhin gründet sie ihre Organisation zum Schutze der Elfenrechte, die außer ihr dann auch noch Harry und Ron als Mitglieder vorzuweisen hat. Sie verbringt endlose Nächte damit Hüte zu nähen und sie zu verstecken, damit die Elfen von Hogwarts sie finden und damit befreit sind.
Doch in den Filmen wird diese Organisation oder Hermines Einsatz zum Schutze der Hauselfenrechte nie auch nur erwähnt. Und nicht nur das: Wir bekommen auch überhaupt nichts davon mit, dass es überhaupt Elfen in Hogwarts gibt.
In den Büchern finden Harry und Ron die Küche in der die Elfen arbeiten. Hier finden sie auch die tottraurige Winky, die ,nachdem sie von Barty Crouch gefeuert wird, hier einen neuen Job findet. Und auch Dobby arbeitet im Buch hier, allerdings zu seinem großen Stolz gegen angemessene Entlohnung.
Anders so im Film. Hier kriegen wir weder Elfen noch Dobby und Winky zu sehen und erwähnt wird ebenfalls keiner von ihnen.
Wirklich schade. Wer hätte nicht gerne die Küche voll mit Hauselfen gesehen oder wie Hermine stundenlang Hüte strickt, um eben diese zu befreien?Geschweige denn Dobby mit mehreren dieser Hüte gleichzeitig auf dem Kopf? Und natürlich dürfen wir nicht vergessen, dass uns damit auch die Möglichkeit genommen wird zu sehen wie Ron und Hermine ihren ersten Kuss im 7. Teil haben, weil Ron im Chaos des Gefechtes an die Elfen denkt. Und natürlich, dass uns damit die Genugtuung verweigert wird zu sehen,wie die Elfen sich im Kampf um Hogwarts mit Messern und Töpfen in den Kampf werfen und dabei mehr als nur einen Todesser niederstrecken.
Bereits in einem der früheren Teile bin ich darauf eingegangen, dass Peeves nicht in den Filmen vorkommt und damit haben wir zu Zeiten von Umbridges Herrschaft leider auch keine Gelegenheit zu sehen, wie McGonagall Peeves zuflüstert, dass er „In die andere Richtung“ drehen muss, um einen Kronleuchter zu lösen und hinunterfallen zu lassen. Aber was uns noch mehr schmerzt als dass, ist dass wir dadurch auch nicht zu sehen bekommen, wie Fred und George Peeves auftragen Umbridge das Leben zur Hölle zu machen, bevor sie einen Abgang aus der Schule machen.
In den Büchern ist Fred und Georges Abgang sowieso viel größer als in den Filmen. In den Filmen haben die beiden zwar mit ihrem Feuerwerk die Prüfungen gestört, aber in den Büchern kamen zu dem Feuerwerk unter anderem noch eine riesige Matschpfütze hinzu, die Umbridge noch Wochen später nicht weg bekommen hatte und ein letzter Abschiedsgruß an Peeves, der ihrer Bitte nur zu gerne folgte, bevor sie auf ihre Besen sprangen und davon flogen.
Zwar hat man versucht diesem Abgang in den Filmen einigermaßen gerecht zu werden, aber da in einen Film nun mal nicht jede Szene aus einem Buch passt und Peeves hier gar nicht existiert, ist man bei dieser Aufgabe nicht ganz so erfolgreich gewesen. Zumindest Buchliebhaber werden die Schlammpfütze und den letzten Auftrag an Peeves in dieser epischen Szene vermissen.
Nachdem das Zaubereiministerium alles versucht um Harrys Geschichte von Voldemorts Rückkehr unglaubwürdig zu machen, gibt Harry in den Büchern ein Interview für den Klitterer, in dem er unter anderem die Namen sämtlicher Todesser offenbart,die dort am Abend von Voldemorts Auferstehung anwesend waren. Während Umbridge diesen Artikel natürlich sofort verbietet und es als Wichtiguterei Harrys darstellt, fangen manche Schüler an ihm zu glauben, während andere natürlich nach wie vor denken er würde sich das alles ausdenken. Und natürlich sind einige, die Kinder der genannten Todesser sind,auch alles andere als erfreut über dieses Interview. Dennoch ist es danach wochenlang in aller Munde und viele Schüler verhexen ihre Ausgaben einfach so, dass Umbridge sie nicht als das erkennen kann,was sie wirklich sind.
Dieses Interview ist nicht extrem wichtig für den Fortschritt der Handlung, aber dennoch haben einige Buchliebhaber, einschließlich mir dieses Ereignis in den Filmen vermisst.
Was in den Filmen ebenfalls durchaus sehr bedauerlich ist, ist das völlige Fehlen des Besuches im St.Mungo. Nachdem Rons Dad von Voldemorts Schlange schwer verletzt wird, besuchen ihn die Weasleys und Harry im St.Mungo Hospital, dabei treffen sie auf ihren ehemaligen Verteidigung gegen die dunklen Künste Professor Gilderoy Lockhart, der dort noch immer unter den Nachwirkungen seines fehlgeschlagenen Vergessenszaubers leidet. Außerdem treffen sie Neville, der dort seine Eltern besucht, die sich aufgrund der Nachwirkungen des Cruciatus-Fluches nicht mehr wirklich an ihren Sohn erinnern können.
Diese traurige und sehr aufschlussreiche Szene wurde jedoch aus den Filmen völlig herausgelassen. Stattdessen sehen wir Arthur Weasley erst an Weihnachten im Versteck des Orden des Phönix wieder und Neville erzählt Harry einige Zeit später im Raum der Wünsche von dem Schicksal seiner Eltern.
Sehr schade, denn diese herzzerreißende Szene hätte bestimmt kein Auge trocken bleiben lassen.
Auch die finale Szene vom Besuch und Kampf in der Mysteriumsabteilung wurde im Film leider sehr stark verkürzt. Hier sehen wir nur insgesamt 2 Räume: den Raum voller Kristallkugel und den Raum mit dem seltsamen Torbogen in dem Sirius nach seinem Tod verschwindet. Das und das Fehlen der Prophezeiung über sich und Voldemort, die Harry dort findet, lässt den ganzen Kampf viel einfacher und weniger interessant erscheinen und macht die Mysteriumsabteilung sehr unmysteriös.
Schade, denn ich und garantiert auch einige andere Buchfans hätten gerne die unendlich viele verschiedenen Türen mit all den interessanten Räumen dahinter gesehen. Wie z.B. die Gehirne im Wasserbecken, die Ron angreifen.
Alles in allem war der Kampf in der Mysteriumsabteilung sehr unmysteriös und hat bestimmt einige andere Buchfans ebenfalls etwas enttäuscht.
2.Grundlegende Unterschiede
Ein Punkt, der vielleicht nicht gleich sonderlich auffällt und auch keine weitere wichtige Bedeutung für die Handlung hat, aber den wahrscheinlich der ein oder andere Buchfan gerne gesehen hätte, ist der Umfang von Chos und Harry Beziehung.
In den Büchern gehen die beiden u.a. am Valentinstag auf ein Date in Hogsmead, dass jedoch katastrophal läuft, da Cho erst alles andere als über Cedrics Tod hinweg zu sein scheint und Harry dann auch noch erwähnt, dass er sich noch mit Hermine treffen muss, woraufhin Cho in einem Eifersuchtsanfall davon stürmt.
Im Film bekommen wir diese sehr interessante Szene jedoch nicht zu sehen. Erst scharwenzeln die beide eine ganze Zeit umeinander herum, ohne dass jemand wirklich mal etwas unternimmt und dann küssen sie sich schließlich im Raum der Wünsche, während Cho von Cedric erzählt und dabei weint.
Danach ist das ganze allerdings in beiden Fällen zu Ende, da Cho, beziehungsweise in den Büchern Chos Freundin, Dumbledores Armee verrät.
Dennoch ist die Beziehung der beiden in den Büchern wesentlich ausführlicher und besteht aus mehr als nur einem Ereignis, was meiner Meinung nach auch in den Filmen wünschenswert gewesen wäre.
Und mal ehrlich: Das Date im Kaffee hätte bestimmt den ein oder anderen Lacher liefern können.
Ein letzter Punkt, der wirklich bedeutend ist, ist dass in den Filmen nicht offenbart wird, dass Mrs.Figgs eine Squibb ist. Wir sehen zwar wie sie Harry nach dem Angriff der Dementoren mehr oder weniger hilft Dudley zurück zum Haus zu bringen und erfahren, dass Dumbledore sie gebeten hatte auf Harry aufzupassen, erfahren aber nicht wieso oder woher sie Dumbledore überhaupt kennt, geschweige denn warum sie über die magische Welt Bescheid weiß.
In den Büchern bekommen wir die Information, dass sie eine Squibb ist, doch in den Filmen erfahren wir nichts dergleichen, was uns mit jeder Menge Fragen über Mrs.Figgs zurück lässt.