Buch und Film Vergleich: Harry Potter und der Stein der Weisen

Als Ende 2001 der erste Harry Potter Film nach den beliebten Büchern von J.K. Rowling heraus kam, freuten sich viele Harry Potter Fans riesig. Endlich konnte man die Abenteuer des jungen Zauberers und die magische Welt auf der Leinwand sehen.

Und der erste Teil schindete jede Menge Eindruck. Die bezaubernde magische Welt die dort gezeigt wurde, erinnerte mit ihrer Schönheit an die Fantasien des Schlaraffenlandes. Diese Welt beeindruckte groß und klein.

Doch obwohl die Harry Potter Filme alle fantastisch umgesetzt sind und näher an die Bücher angelehnt sind, als so manch andere Buch- Film – Adaption, konnten die Fans der Bücher gar nicht anders als zu bemerken, dass dennoch viele geliebte Kleinigkeiten oder Charaktere, sowie teilweise wichtige Teile der Story verändert oder ganz heraus gelassen wurde.

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1. Handlungsunterschiede

Weggelassene oder veränderte Handlungsstränge findet man bereits im ersten Teil der Filme. So trifft Harry in den Büchern in der Winkelgasse in einem kleinen Geschäft, das Zauberumhänge anfertigt, bereits auf Draco Malfoy, der bereits ganz genau weiß in welches Haus er kommen wird und auf den Tod von Harrys Eltern ziemlich desinteressiert reagiert, als Harry diesen erwähnt. Generell verläuft das Gespräch zwischen den beiden ziemlich unerfreulich und Draco Malfoy stellt sich gleich schon als das Ekelpaket heraus, dass er im Großteil der Bücher und Filme darstellt. Durch dieses Treffen erklärt sich Harrys Abneigung gegen Malfoy besser als in den Filmen. Dort trifft er Malfoy erst in Hogwarts vor der Auswahlzeremonie und lehnt Dracos ausgestreckte Hand und damit seine Freundschaft ab, weil dieser etwas abwertendes gegen eine Jungen gesagt hat, den er erst seit nicht mal einem Tag kennt. Zugegeben, diese Geste zeigt, dass er ein sehr loyaler Mensch ist, aber hier verurteilt er Draco wegen mehr oder weniger einem Satz ziemlich voreilig und fängt damit einen „Krieg“ an, der sich über alle 8 Filme zieht.

Die Buchszene mag zwar keine essentielle Bedeutung für den Verlauf der Handlung haben,weswegen es verständlich ist, dass sie aus den Filmen heraus gelassen wurde, aber sie hätte dennoch geholfen Harrys Handeln in Bezug auf Malfoy besser zu verstehen.

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Noch weiter vorne im ersten Teil der Filme findet man die Szene in der Hagrid Harry zum Bahnhof bringt, was aber diejenigen nicht wissen, die die Bücher nicht gelesen haben, ist, dass dies in den Büchern nie geschehen ist. Hier fahren die Dursleys Harry zum Bahnhof, wo sie ihn rauslassen und dann lachend davon fahren, da sie meinen, dass Harry das Gleis 9 ¾ nie finden wird. Diese Szene ist nicht wirklich wichtig für die Handlung, aber es wäre bestimmt lustig gewesen das auf der Leinwand zu sehen. Was die Szene noch besser macht, ist das später erlangte Wissen, dass Petunia ja tatsächlich wusste, wo das Gleis ist, da wir später erfahren, dass sie einmal mit Lily dort war.

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Ganz am Ende des Filmes erlebten wir als Zuschauer jedoch die größte Enttäuschung, denn im Film wurden einige der Aufgaben auf dem Weg zum Stein der Weisen einfach weggelassen. Hier gab es in den Büchern nämlich noch wesentlich mehr Aufgaben, die durch die einzelnen Lehrer erschaffen wurden. So fehlt zum Beispiel ein Bergtroll, der ebenfalls zu den Aufgaben gehörte. Doch die wohl wichtigste Aufgabe die weggelassen wurde, war die Zaubertrankaufgabe von Snape. Hierbei stehen Harry und Hermine in einem großen Raum, der von Feuer umgeben ist, während Ron im vorigen Raum nach wie vor ohnmächtig liegt. In der Mitte des Raumes sind drei Fläschchen: eines enthält Nesselwein, eines eine Substanz die einen sofort tötet und eines einen Trank, der es einer Person erlaubt durch das Feuer zu gehen. Diese Aufgabe ist besonders wichtig, da Hermine diejenige ist, die sie schließlich löst. Ohne sie hätte es Harry nie durch das Feuer geschafft. Außerdem erklärt diese Aufgabe, warum Hermine wirklich zurück geblieben ist, da nur einer durch das Feuer gehen konnte und der andere zurück bleiben musste.

Im Film ist der Weg zum Stein der Weisen dagegen vergleichsweise einfach und Hermine nimmt eine vergleichsweise unwichtige Rolle auf diesem Weg ein.

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2. Fehlende Personen

Jeder der die Bücher gelesen hat, hat sich garantiert bereits auf Peeves gefreut. Er ist ein Poltergeist, der tatsächlich Sachen bewegen kann und sich deshalb seine Zeit damit vertreibt singend durch die Gänge zu schweben, Filch zu terrorisieren, Wasserbomben und andere Dinge auf die Schüler zu werfen und im 5. Teil ( mit McGonagalls Unterstützung) Umbridge das Leben zur Hölle zu machen. Doch jeden Buchleser erwartete eine gewaltige Enttäuschung, wenn er den ersten Teil der Filme zum ersten Mal sah, da Peeves es leider nicht in die Filme geschafft hatte. Echt schade,wenn man bedenkt, was für eine große, wenn auch vergleichsweise unwichtige Rolle er in den Büchern spielt und dass er immer für einen Lacher gut ist. Noch trauriger wird das Ganze, wenn man weiß, dass tatsächlich jemand für die Rolle des Peeves gecastet wurde, den Produzenten dann jedoch das Aussehen und die Darstellung nicht gefallen hat und sie sich daher entschlossen Peeves nicht mit hinein zu nehmen.

Eine weiterer Charakter, der es leider im Gegensatz zu seinen Brüdern nicht in die Filme geschafft hat, ist Charlie. Im Buch taucht Charlie auf, als Harry und Ron sich mit ihm treffen, um ihm Norbert, Hagrids Drachen, zu überreichen, damit dieser ihn in eine für den Drachen angemessene Umgebung bringt. Dies passiert jedoch in den Filmen gar nicht. Hier verschwindet Norbert einfach und niemand weiß so Recht was mit ihm passiert ist. Während Charlie, abgesehen von einem kurzen Fotoauftritt, gar nicht auf der Leinwand erscheint.

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3. Grundlegende Unterschiede

Ein ganz große Sache,die einem beim Einschalten des ersten Teils auffällt, ist, dass die Charaktere teilweise völlig anders aussehen als sie beschrieben und man sie sich vorgestellt hat. Klar, es gibt nie das perfekte Casting für eine Figur, aber dennoch gibt es ein paar grundlegene Dinge, auf die man Wert legen sollte.

Das beste Beispiel wäre hier vermutlich Harry selbst. In den Büchern wird immer Wert darauf gelegt zu betonen, dass Harry dieselben Augen wie seine Mutter hat, nämlich grüne. Und auch in den Filmen wird weiterhin behauptet er hätte die selben Augen wie seine Mutter, nur dass es hier nicht mehr stimmt. Nicht nur hat Harry hier blaue statt grüner Augen, sondern er hat auch noch eine völlig andere Augenfarbe als seine Mutter, die, wie wir in Snapes Gedanken im 8. Teil sehen, braune Augen hat.

Ebenfalls ein gutes Beispiel ist Hermine, die in den Büchern mit strubbeligen Haaren und Hasenzähnen dargestellt wird. Zumindest die strubbeligen Haare werden im 1. Teil der Filme noch beachtet, aber dann werden sie über die nächsten Filme immer ordentlicher und von Hasenzähnen ist bei der jungen Schauspielerin gar nichts zu sehen.

Von Snape brauche ich vermutlich gar nicht erst anfangen. Er hat im Buch eine Hakennase und fettige schwarze Haare, die ihm ins Gesicht hängen, aber im Film ist keine Hakennase zu sehen und die Haare sind alles andere als fettig und hätten wohl kaum perfekter sitzen können.

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Alles in allem kann man sagen, dass der erste Film zwar toll war und einem den Wunsch gegeben hat, ebenfalls in diese Zaubererwelt zu kommen, aber er es trotz seiner guten Umsetzung an vielen Dingen fehlen lässt, die im Buch nun mal nicht gefehlt haben. Kurzum ist es immer schwer einen Film zu drehen, der den Büchern gerecht wird und im Gegensatz zu so manch anderer Verfilmung haben die Regisseure und Drehbuchautoren des ersten Harry Potter Teils einen tollen Job gemacht, aber ich muss dennoch sagen, dass die Bücher nun mal ein Meisterwerk sind, an das die Filme einfach nicht wirklich heran kommen können.